Continental weitet seine virtuelle Schlüssellösung „Key as a Service“ vom Pkw- auf den Nutzfahrzeugbereich aus. Das kündigte das Technologieunternehmen jetzt bei einer virtuellen Pressekonferenz an. Mit „Key as a Service“ lassen sich Fahrzeuge einfach mit dem Smartphone oder einer Bluetooth-Karte öffnen und starten. Der virtuelle Schlüssel biete eine höhere Effizienz: Die Übergabe entfällt und damit auch die Wartezeiten.

Die Vorteile:
• Die virtuelle Schlüsselübergabe ist absolut hygienisch, die Zahl der Kontakte wird minimiert.
• Mechaniker kommen ohne den Fahrer in die Kabine und an den Motor. Die Wartung erfolgt innerhalb der Ruhezeit des Fahrers, der virtuelle Schlüssel wird direkt auf das Smartphone des Mechanikers übermittelt.
• Lkw-Verleiher profitieren von einer sicheren, reibungslosen Übergabe, die völlig unabhängig von Öffnungszeiten stattfinden kann.
• Durch Verknüpfung des virtuellen Schlüssels mit IT-Systemen des Unternehmens können Rechte innerhalb von Sekunden erteilt oder entzogen werden – bei maximaler Übersicht.

Innovative und bezahlbare Lösungen
Continental sieht zahlreiche Chancen, digitale Services aus dem Pkw-Bereich für Nutzfahrzeuge zu adaptieren, betonte Gilles Mabire, Leiter des Geschäftsbereichs Commercial Vehicles and Services, in dem Continental die elektronischen und digitalen Produkte für Nutzfahrzeuge und
mobile Maschinen bündelt. „Weil wir die technologischen Grundlagen unserer Pkw-Lösungen nutzen, die Anwendungen aber auf die Ziele der Betreiber von Lkw, Transportvans oder Bussen abstimmen, bringen wir innovative und dabei bezahlbare Lösungen auf den Nutzfahrzeugmarkt“, sagte er.
Es handelt sich um eine erprobte Technologie: Heute werden etwa 40 Prozent aller Pkw weltweit mit Schlüssellösungen von Continental ausgestattet. Im Jahr 2019 lieferte das Technologieunternehmen 34,5 Millionen Funkschlüssel aus. Bis Ende 2020 sollen darüber hinaus bereits 100.000 virtuelle Schlüsselsets lizensiert sein.

Doppelte Sicherheit
Sobald der Fahrer sich dem richtigen Nutzfahrzeug auf mindestens 40 Meter genähert hat, kann er über die App auf dem Smartphone per Bluetooth Low Energy die Kommunikation zur Schlüsselelektronik beginnen. Dabei besteht eine doppelte Sicherheit: Zum einen nutzt das System die sichere Kommunikation zwischen Funkschlüsselelektronik und Steuergerät im Fahrzeug, zum anderen verifiziert das Steuergerät im Fahrzeug über seine integrierte SIM-Karte die Autorisierung des Smartphones über die Continental Cloud. Nur wenn der virtuelle Schlüssel aus der Cloud bestätigt, dass das Smartphone tatsächlich für das spezielle Fahrzeug berechtigt ist, kann der Fahrer das Fahrzeug öffnen und auch starten. Alternativ kann die Bedienung auch über eine Bluetooth- oder eine NFC-Karte (NFC = Near Field Communication) erfolgen.

Einfache Nachrüstung
Ob im Kleinwagen oder im 40-Tonner – um die Schlüsselfunktionalität nachzurüsten, werden die Fahrzeuge mit den Hardware-Modulen ACCM oder ACCM+ (Access & Connected Car Module) ausgestattet. Beide funktionieren wirkungsgleich, doch während bei ACCM der originale Schlüsseltransponder des Fahrzeugs aus dem Zweitschlüssel genutzt wird, verwendet ACCM+ den universell geschützten Remote Cloud Key von Continental. Bei ACCM+ wird also gar kein physischer Schlüssel mehr benötigt, sondern dieser lediglich emuliert. ACCM bietet die Möglichkeit
zur einfachen Nachrüstung mit dem ACCM-Modul als Retrofit-Gerät. Dabei wird das Steuergerät per Kabelsatz an die OBD-Schnittstelle des Fahrzeugs angebunden. Die Schlüsselelektronik im ACCM kommuniziert drahtlos mit dem serienmäßig im Fahrzeug verbauten Steuergerät für die
schlüssellose Zugangsberechtigung und die Startfreigabe. Ein Smartphone dient zur Betätigung der Funkschlüssel-„Tasten“ und nutzt so die im Fahrzeug vorhandene Funktionalität.

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